Mozarts unvollendetes und teilweise verlorenes Werk, das zugunsten seiner größten Erfolge wie Die Entführung aus dem Serail oder Die Zauberflöte vergessen wurde, wartete auf den richtigen Moment, um all seine Geheimnisse preiszugeben...
Die Regisseurin Louise Vignaud nutzt diese für alle kreativen und experimentellen Möglichkeiten offene Vorlage, um die Stille der Mozartschen Handlung zu nutzen und ein philosophisches Märchen zu weben, das den Idealen des aufgeklärten Komponisten treu bleibt. Dank dieser alters- und sittenübergreifenden Interpretation ist es die Aufklärung in ihrer besten Form, die uns anspricht und uns Fragen stellt.
Diese Initiationsfabel, die von Mozarts souveräner Musik getragen wird, entführt uns in eine übernatürliche und zeitlose Welt und erzählt uns die Geschichte von drei Waisenkindern, die isoliert und von der Welt abgeschnitten sind, aber bald eine unerwartete Begegnung haben. Durch die Abenteuer von Zaide und ihren Gefährten wird sie uns bald bestätigen, dass nur die Prüfung durch die Fremde wirklich emanzipatorisch ist und dass wir nicht von Freiheit träumen können, ohne unsere Vorurteile abzulegen...
Eine seltene und privilegierte Gelegenheit, zum ersten Mal einen neuen Mozart zu hören, der uns daran erinnert, dass das Theater immer ein Moment der Öffnung gegenüber dem Anderen und den Unterschieden ist und in diesem Sinne eine echte Erfahrung geteilter Menschlichkeit.
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